Bedenklicher Müll unterm Gemeinschaftshaus?

Beratung – Alsbach-Hähnleiner Parlament diskutiert über mögliche Schadstoffe im Ortsteil Sandwiese

Der Vorstoß der Freien Wähler, sich Gedanken über die Zukunft des Dorfgemeinschaftshauses in der Sandwiese zu machen, hat Diskussionen ausgelöst, welcher Müll in der Vergangenheit im Boden des Areals versenkt wurde. An das Gelände grenzt ein Spielplatz.

Am Ende war es ein einstimmiger Beschluss des Parlamentes: Die Diskussion um eine mögliche Schadstoffbelastung in der Erde unter dem Dorfgemeinschaftshaus Sandwiese (DGH) wurde in die nächste Sitzung des Bauausschusses überwiesen. Hintergrund war der Antrag der CDU-Fraktion, die im Gemeindeeigentum liegende Fläche per Bodenuntersuchung auf mögliche Schadstoffe zu untersuchen.

 


„Die Freien Wähler hatten ja einen Antrag gestellt, das Gelände einer Bebauung zuzuführen“, betonte CDU-Fraktionsvorsitzender Sebastian Bubenzer, der kurz darauf von Roger Klimesch (Freie Wähler) dahingehend korrigiert wurde, dass die Freien Wähler lediglich von einem Prüfantrag gesprochen hätten. „Wir halten das jedenfalls nicht für sinnvoll“, so Bubenzer, der im Nachgang zur Berichterstattung aus der letzten Gemeindevertretersitzung vernommen habe, dass auf besagtem Areal „eine Menge Müll“ abgelagert worden sei – „nicht nur Hausmüll“.

Der CDU-Sprecher betonte, dass mit diesen Informationen die Gemeindevertretung eine Verantwortung habe, der Sache nachzugehen. „Wir hoffen natürlich, dass wir am Ende feststellen, dass da nichts ist, aber da ist ein Spielplatz dabei und es wohnen viele Leute drum herum.“

Grube wurde vor allem mit Sand aufgeschüttet

Roger Klimesch antwortete Bubenzer, dass er davon ausgehe, dass im Gemeindevorstand nur honorige Leute sitzen würden, die im Zweifelsfall wüssten, was zu tun sei, sollten für das Areal die Verkaufsabsichten der Gemeinde konkret werden. Nachfragen der Freien Wähler bei Ortsansässigen hätten ergeben, dass die Grube um das Dorfgemeinschaftshaus vor allem mit Sand aufgeschüttet wurde. „Eventuell war da noch etwas Bauschutt drin.“

Peter Müller (Initiative Umweltschutz) gestand zu, dass es interessant sei, zu wissen, was dort gelagert wurde. Immerhin seien inzwischen fünf Jahrzehnte vergangen. Einen kurzfristigen Handlungsbedarf sehe er aber nur, wenn der Gemeindevorstand einen Verkauf des Areals empfehlen würde. „Aber ich bin hoffnungsvoll, dass auch ohne den CDU-Antrag dann eine Untersuchung des Bodens erfolgt wäre.“ Dennoch sei die Initiative Umweltschutz bereit, dem eigentlich unnötigen Antrag der CDU zuzustimmen, da er in die richtige Richtung gehe.

SPD-Fraktionsvorsitzende Anke Paul kritisierte vor allem, dass der Antrag der CDU „sehr unbestimmt“ sei. So gehe daraus nicht hervor, welche Art der Bodenuntersuchung sich die CDU denn vorstelle – nur eine Untersuchung der Oberfläche oder eine tiefergehende Untersuchung? Da die CDU für die Kostendeckung der Bodenuntersuchung von einer Umschichtung von Haushaltsmitteln spreche, gehe sie wohl eher von den geringen Kosten einer oberflächlichen Untersuchung aus. Für eine teure Untersuchung sei jedenfalls ein Nachtragshaushalt notwendig.

Als direkte Antwort erklärte Bubenzer, dass „wenn oben drüber Sand ist, gegebenenfalls tiefer gebohrt werden muss“. Jedenfalls könne die Gemeindevertretung nicht mehr so tun, als habe sie nichts von der Müllablagerung gehört. „Es geht hier um eine Sache der Gefahrenabwehr, die kann man aus einem laufenden Haushalt immer finanzieren.“

Allein die Vertagung auf die Diskussion im Bauausschuss zeigte dann aber auch, dass niemand wirklich davon ausgeht, dass hier Gefahr im Verzug besteht.

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