Einmal zehn und dreimal sieben

CDU stellt stärkste Fraktion / Freie Wähler in Bestform/ Grün-Rot verliert Mehrheit

ALSBACH-HÄHNLEIN - Die CDU ist bei der Kommunalwahl stärkste Partei in Alsbach-Hähnlein geworden. Einen Punktsieg verzeichneten die Freien Wähler, die zur zweitstärksten Kraft aufstiegen, eine Koalition mit der CDU aber ausschließen. SPD und Iuhas verloren an Zustimmung. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,5 Prozent.

Pendelbewegungen sind in der Alsbach-Hähnleiner Kommunalpolitik in den vergangenen Dekaden normal geworden. Einmal ist das bürgerliche Lager am Drücker. Dann verfügt – wie zuletzt – das linke Lager aus SPD und Initiative Umweltschutz (Iuhas) über eine Mehrheit. Jetzt haben sich die Vorzeichen wieder gedreht.

Genugtuung herrscht deshalb bei den Christdemokraten. „Wir haben unsere Ziele deutlich erreicht, sind stärkste Fraktion geworden – und es gibt keine Mehrheit mehr für Grün-Rot“, sagt Parteichef Sebastian Bubenzer. 33,5 Prozent (2011: 29,3) bedeuten zehn Sitze im Parlament.

Eine bürgerliche Mehrheit mit den Freien Wählern scheint unter den gegebenen Vorzeichen wieder möglich. Bubenzer will sehen, was sich in nächster Zeit tut. Auch eine Zusammenarbeit in Sachfragen bietet sich aus seiner Sicht an. Dazu will er mit den anderen Parteien ins Gespräch kommen. „Natürlicher Ansprechpartner sind die Freien Wähler.“

Dort ist die Freude über die Verdoppelung der Stimmen spürbar. Von 11,4 (2011) auf 23 Prozent steigt man nicht alle Wahljahre. „Fünf Jahre gute Arbeit“ und ein gutes Wahlkampfkonzept sieht Fraktionschef Klaus Kaffenberger belohnt. Sieben Mandate im Parlament (31 Sitze) werden demnächst von Freien Wählern wahrgenommen. Das bedeute jedoch nicht, dass man sich gleich in ein neues Abenteuer mit den Christdemokraten stürzen werde. „Wir sind kein Anhängsel der CDU“, sagt Kaffenberger. Auch eine Kooperation stehe nicht auf dem Matchplan. „Wir wollen offen für alle sein und unseren eigenen Stil reinbringen.“

„Interessante Konstellationen“

Die Initiative Umweltschutz konnte ihren Höhenflug von 2011 nicht fortsetzen. Vor dem Hintergrund des Reaktorunglücks im japanischen Fukushima erzielte sie 33,7 Prozent und stellte mit zehn Sitzen die stärkste Fraktion im Parlament. Diesen Wert konnte sie nicht halten, aber immerhin ihre Stammwählerschaft motivieren. Dadurch kommt die Iuhas immerhin auf 20,6 Prozent. Damit ist sie im Parlament mit sieben Sitzen vertreten.

Für eine Mehrheit zusammen mit den Sozialdemokraten reicht dies zwar nicht mehr. Aber wenn es keine feste Bindung im bürgerlichen Lager gibt, ergeben sich gleichwohl „interessante Konstellationen“, heißt es von der Iuhas. Diese grübelt noch über der Frage, warum sie in Alsbach zweitstärkste Kraft wurde und in Hähnlein auf den letzten Platz fiel.

Auch die SPD musste Stimmenverluste hinnehmen. Wenn auch nicht in der Größenordnung wie der frühere Koalitionspartner. Lagen die Genossen 2011 noch bei 25,6 Prozent, kamen sie diesmal nur noch auf 22,9 Prozent. Das garantiert immerhin noch sieben Sitze im Parlament, einer weniger als in der vergangenen Wahlperiode. Eine Einschätzung der SPD war gestern nicht zu bekommen.

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