Feuerwehren werden nicht zusammengelegt

ALSBACH-HÄHNLEIN - (phil). Im Haupt- und Finanzausschuss ging es um die Zukunft der beiden Ortsteilwehren

Es ist nur ein paar Monate her, da wurde die Idee, für die Alsbach-Hähnleiner Feuerwehr einen extern erarbeiteten Bedarfs- und Entwicklungsplan zu erstellen, im Kreis der Kameraden mit großer Skepsis begleitet. Schließlich hatte diese Aufgabe zuvor immer die Wehr selbst übernommen – und die Befürchtung, hier werde politisch nur das große Sparen eingeleitet, war zu spüren. Jetzt, da der Feuerwehrbedarfs- und Entwicklungsplan im Finanzausschuss vorgestellt wurde, ist zu erkennen, dass die Feuerwehr langfristig sogar davon profitieren könnte.

Denn Michael Krzyniewski von der mit dem Plan beauftragten Firma V.I.A. gab in seinem Vortrag gleich mehrere Sätze von sich, die sowohl die Feuerwehrkameraden freuen dürften, als auch der Gemeinde ein positives Zeugnis hinsichtlich ihrer Investitionen in den vergangenen Jahren ausstellten.

Die vielleicht wichtigste Feststellung: Trotz des zwischenzeitlich erfolgten Neubaus des Hähnleiner Feuerwehrgerätehauses zwischen Alsbach und Hähnlein sei derzeit nicht daran zu denken, beide Wehren am neuen Standort zusammenzulegen. Das sei nicht sinnvoll, so Krzyniewski, da von beiden Standorten alleine nicht das gesamte Einsatzgebiet innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfrist von zehn Minuten abgedeckt werden könne.

Beide Feuerwehren sind gut aufgestellt

„Ich bin selten in einer Struktur tätig, wo man insgesamt in allen Facetten so gut aufgestellt ist“, lobte Krzyniewski und mahnte die Politik im gleichen Atemzug: „Es ist nicht sinnvoll, dass man so gut funktionierende Strukturen aus politischen Gründen zerschlägt, nur um vielleicht etwas einzusparen.“

Dass die Tageseinsatzbereitschaft in Alsbach-Hähnlein jederzeit gewährleistet ist, sei jedoch allein der Tatsache zu verdanken, dass bei bestimmten Alarmierungsstichpunkten unabhängig vom Einsatzort gleich beide Wehren alarmiert würden. Am Fahrzeugbestand – „sie haben einen recht jungen Fahrzeugpark und in der Vergangenheit recht viel investiert“ – hatte Krzyniewski ebenso wenig auszusetzen, wie an der Personalstruktur, die gewährleiste, dass alle Fahrzeuge auch mit einer ausreichenden Zahl Personen besetzt werden können.

Hähnlein könnte mehr Einsätze fahren

Er riet allerdings dazu, auch vor dem Hintergrund des neuen Feuerwehrgerätehauses, in Hähnlein zu überprüfen, ob künftig mehr Einsätze durch die Hähnleiner Feuerwehr gefahren werden könnten, die aktuell nur etwa ein Viertel so häufig ausrückt, wie die Kollegen aus Alsbach.

Die Wermutstropfen, die der externe Sachverständige dann doch mitgebracht hatte, fielen eher klein aus. So stellte er infrage, dass sich die Gemeinde „den Luxus“ leiste, an beiden Standorten auch ein Fahrzeug des Deutschen Roten Kreuzes zu stationieren. Dies sei nicht Aufgabe der Gemeinde. Während er die Anschaffung eines neuen Notstromaggregats empfahl, erteilte er dem Wunsch der Hähnleiner Feuerwehr nach einem neuen Gerätewagen eine Absage. Dieser sei nicht notwendig. Lob gab es für die beiden Feuerwergerätehäuser in Alsbach und Hähnlein, die beide gut in Schuss seien.

Im Anschluss an die Präsentation von Krzyniewski widmeten sich die Ausschussmitglieder noch dem Budget der Freiwilligen Feuerwehr für das neue Jahr. Demnach wird der Feuerwehr im Ergebnishaushalt 2016 ein Budget von 110 000 Euro zur Verfügung gestellt, etwa 62 800 Euro davon fallen der Feuerwehr in Alsbach zu. Im Investitionsprogramm wurde der Anschaffung einer eigenen Wärmebildkamera für Hähnlein mehrheitlich zugestimmt, ebenso der Investition in ein Notstromaggregat, dessen notwendiges Leistungsvolumen bis zur Verabschiedung des Haushalts noch überprüft werden soll.

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